Geht es um den SV Zschepplin kommt man an einem Mann nicht vorbei – Falk Bodenhausen. Der Präsident des „fulminantesten Sportvereins der Welt“ war einst selbst Spieler, wurde dann Trainer, zeitweise hatte man sogar das Gefühl, der Sportplatz war (und ist) sein Wohnzimmer, so dass die Entscheidung sich an die Spitze des Vereins zu setzen irgendwann ganz selbstverständlich kam. Inzwischen ist der Gymnasiallehrer das Gesicht des Vereins und legt nach dem Neubau der Turnhalle mit der „MultifunktionsARENA“ nach. Ganz nebenbei sind auch Lucia und Lio in die Fußstapfen ihres Vaters getreten und beackern die Rasenplätze der Region, für Nachwuchs beim SVZ ist also auch gesorgt.
Falk, wir fangen langsam an – Dein größter Moment mit dem SVZ als Spieler?
Der Pokalerfolg 2007 war für mich der Höhepunkt meiner „kleinen“ sportlichen Karriere. Obwohl der erste Aufstieg von der damaligen Kreisliga C zur Kreisliga B im Jahr 2000 auch unvergesslich bleibt.
Dein größter Moment mit dem SVZ als Trainer?
Diese Frage ist schwerer zu beantworten. Ich bin seit 2003 Jugendtrainer. Dieser ehrenamtliche Job, für mich eher eine Leidenschaft, bedeutet drei bis viermal in der Woche auf dem Fußballplatz zu stehen. Das machst Du nicht, wenn du nicht jeden Tag deine schönen Momente hast. Es beginnt beim Strahlen der Kinderaugen, wenn sie mit dem Ball über den Platz rennen und endet beim „Danke“ sagen der Eltern, wenn sie sehen, wie sich ihre Kinder durch den Sport positiv entwickeln.
Dein größter Moment mit dem SVZ als Präsident?
Als Präsident war mein, bis jetzt schwerster Kraftakt, die Sanierung unserer Turnhalle. Wenn man bedenkt, dass wir als Verein – und ich betone das „Wir“, denn ohne die Unterstützung meiner Vorstandsmitglieder, der Sponsoren und aller ehrenamtlichen Helfer hätte auch ich es nicht geschafft , ein 560.000 Euro Projekt mit knapp 70.000 Euro Eigenmitteln gestemmt zu bekommen. Ich bin sehr dankbar dafür, was wir zusammen erreicht haben und es macht mich mega stolz.
Und ganz wichtig – drei Dinge, die für Dich den SVZ zu Deinem Verein machen?
1. Es ist mein Heimatverein, den ich liebe und lebe.
2. Es sind die Menschen, mit denen ich in diesem Verein zusammenarbeiten darf und mit denen ich versuche, Kindern und Erwachsenen eine Freizeitmöglichkeit zu geben, in der sich alle wiederfinden.
3. Dieser „kleine“ Dorfverein hat so viel Potenzial und Entwicklungsmöglichkeiten, dass man fast süchtig wird, ein Projekt nach dem anderen zu planen und zu verwirklichen. Und das macht auch Vereinsarbeit aus – nicht stehen bleiben, sondern eigene Visionen verwirklichen zu können – und dies kann ich hier mit allen Mitstreitern, die mir im Hintergrund den Rücken stärken und mich unterstützen wo sie nur können.
Die Eröffnung der Turnhalle sorgte für viel positives Feedback, hat aber auch viele Nerven gekostet. Nun legst Du mit der „MultifunktionsARENA“ gleich nach, was erwartet uns?
Bei unserem neuen Projekt wollen wir aus unserem kaputten und in die Jahre gekommenen Tennisplatz einen Multifunktionsplatz „zaubern“. Im Sommer soll vorrangig Tennis darauf gespielt werden und im Winter dann die Fußballer unter Flutlicht auf diesem Kunstrasenplatz ihr Training durchführen können. Aber auch andere Sportarten könnten dort ihre neue Heimat unter freien Himmel finden. Der Umbau soll noch in diesem Jahr erfolgen. Die Fördergelder sind da, aber nun heißt es, die 60.000 Euro Eigenmittel zu sammeln. Dies bedeutet für meine Vorstandsmitglieder und mich wieder viele Sponsorengespräche zu führen und Überzeugungsarbeit zu leisten.
Beim SV Zschepplin treffen sich einige Sportarten, Fußball, Volleyball, bald wieder Tennis, Reiten und Basketball sind im Gespräch – erlebt man Falk dann auch mit fulminanter Rückhand, hoch zu Ross, oder gar beim Slam Dunk Contest?
Meine Oma hat immer gesagt „Junge, mach das, was du kannst. Den Rest überlässt du den Experten“. Und das versuche ich in allen Lebenslagen umzusetzen, auch im Sport. Auch wenn ich mich jetzt vielleicht weit aus dem Fenster lehne, aber beim Tennisspielen oder beim Slam Dunk Contest werde ich gern dabei sein (und gewinnen – lacht). Das mit dem Pferd werde ich lassen – das arme Pferd hätte kein Spaß mit mir.
Was macht Falk Bodenhausen, wenn er mal nicht für den SVZ aktiv ist – außer im Ortschaftsrat die nächsten Projekte anstoßen und schlafen?
Da gibt es für mich nur zwei Dinge. Zeit mit meiner Familie verbringen und Essen. Für mehr reicht es leider nichtJ.
Du dürftest Dir für den SVZ etwas wünschen, was wäre das?
Natürlich wäre alles viel einfacher für uns, wenn ein netter, unbekannter Spender, oder Sympathisant, jeden Monat 10.000 Euro auf das Vereinskonto überweisen würde. J. Aber ich glaube, das Wichtigste ist, dass alle gesund bleiben und ihren Sport im Verein ausleben könnten. Aber einen kleinen Wunsch habe ich noch: Das bald wieder Männerfußball auf dem „heiligen grünen Rasen“ in Zschepplin gespielt werden kann.